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Künstler: Spritual beaggars

Album: Demons

Erscheinungsjahr: 2005

Anspieltipp: Treading water

Autor: Markus

Die Spiritual Beggars gelten spätestens seit der Veröffentlichung ihres 3. Outputs „Mantra III“ im Jahre 1998 als die unumstrittenen Throninhaber des Stoner Rock Genres. Mit den auf dieses Meisterwerk folgenden Platten „Ad astra“ und „On fire“ untermauerte die Mannschaft um Gitarrenvirtuose und Ex Carcass-Member Michael Amott  ihren Ruf, zu den besten Songwritern der gesamten Rockszene zu gehören, was unter anderem dazu führte, dass sich sogar das eigentlich auf progressive Sounds spezialisierte Label Inside Out für die Band interessierte und diese kurzerhand unter Vertrag nahm. Seit ein paar Wochen steht man nun mit Album Numero sechs in den Startlöchern, mit dem man nicht nur 70er Jahre Rockfans, sondern vor allem auch neue Käuferschichten in seinen Bann ziehen will.

Nachdem das atmosphärische Intro „Inner strength“ verhallt ist, langt man mit „Throwing your life away“ daher auch gleich in die Vollen und präsentiert einen saustarken, vor gewaltigen Gitarrenriffs nur so strotzenden Opener mit Hitcharakter. Sänger JB stellt bereits hier unter Beweis, dass er mittlerweile zu einem mehr als würdigen Ersatz für den nach der Veröffentlichung von „Ad astra“ ausgestiegenen Ausnahmebarden Spice gereift ist und kann sich endgültig im Bandgefüge etablieren. Sein rauher Gesang wirkt auf „Demons“ wesentlich kraftvoller und eigenständiger als auf dem Vorgänger und passt hervorragend zum staubigen Gitarrensound der Band. Wer nach dieser großartigen Performance noch immer dem früheren Frontmann nachtrauert, dem ist nicht mehr zu helfen.

„Salt in your wounds“ knüpft nahtlos an die Qualtitäten des Openers an. Erneut geben sich meterhohe Gitarrenwände, präzises Drumming, extrem songdienlich eingearbeitete Hammondorgel-Sounds  und tiefer,  emotionaler Gesang die Klinke in die Hand. Eine einflussreiche Band wie Deep Purple hätte selbst zu absoluten Glanzzeiten für diesen Göttersong getötet, wenngleich die spirituellen Bäcker deutlich härter und auch straighter vorgehen, als seinerzeit Richtie Blackmore und Konsorten. „One man army“ ist dann ein Musterbeispiel für einen treibenden, mit eindringlichen Riffs ausgestatteten Rocker der Extraklasse, der zum mitwippen und headbangen zugleich animiert, während „Through the halls“ eher in die gemächlichere Ecke schielt. Letzterer Song besticht durch ein leicht vom Blues beeinflusstes Grundthema und erinnert ein wenig an die großartigen Doors, was vor allem JB’s Gesangsleistung zu verdanken ist.  Parallelen zum Gesangesstil Jim Morissons sind in diesem Song jedenfalls keineswegs von der Hand zu weisen. „Treading water“ glänzt durch einen hymnischen Refrain, ist ein absoluter Ohrwurm mit Klassikerpotential geworden und sollte die Combo auch über die Grenzen des Hartwurstsektors hinaus bekannt machen. In dem an siebter Stelle positionierten Track „Dying every day“ ziehen die Jungs dann endgültig alle Register ihres Könnens. Obwohl man wiederum  einen künftigen Evergreen fabriziert hat, beweist man im grandiosen Mittelteil des Songs, dass man auch durchaus ein Händchen für ausufernde Kompositionen hat und glänzt nicht nur durch den erneuten Einsatz der Hammondorgel, sondern auch durch Gitarrengefrickel par exellence. Sehr lässig kommt das nun folgende „Born to die“ daher, welches in schon beinahe doomigen Gefilden zuhause ist. Auch in dieser faszinierenden Komposition zeigen sich die enormen Songwriter Fähigkeiten der Band, versteht man es doch den Track trotz seines eher langsameren Tempos jederzeit spannend und abwechslungsreich zu gestalten. Eine gänzlich neue Facette im Sound der Spiritual Beggars stellt der Track „In my blood“ dar, welches erstaunlich düster und extravagant ausgefallen ist. Im Gegensatz dazu stehen die letzten beiden Nummern „Sleeping with one eye open“ und „No one heard“. Bei diesen Nummern handelt es sich um  absolut entspannte und mit einem hohen Melodieanteil versehene Songs, die dafür prädestiniert sind, den im übrigen absolut fett produzierten Longplayer würdig zu beschließen.

„Demons“ ist ein absolutes Meisterwerk und ein weiterer Klassiker im Repertoire der Spiritual Beggars, wahrscheinlich sogar der beste Output der Bandgeschichte. Spätestens nach dem 3. Hördurchlauf macht dieses Album süchtig und wird für Wochen nicht mehr aus dem CD-Player verschwinden. Daher sollte sich ausnahmslos jeder, der auch nur ein kleines bißchen für anspruchsvolle Rockmusik übrig hat, spätestens jetzt mit dieser Ausnahmeformation auseinander setzen. Absoluter Kaufbefehl.

 

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